Zum Inhalt springen

NHL-Export Niederreiter und Co. holen Chur aus dem Dornröschenschlaf

Zurück ins Profieishockey. Nach 16 Jahren kehrt der EHC Chur in die zweithöchste Spielklasse in die SWISS LEAGUE und damit ins bezahlte Eishockey zurück.

Eishockey hat in der Stadt Chur Tradition. (Foto: Christian Regg / Unsplash)

Mit der Qualifikation für den Halbfinal in der MyHockey League, der dritthöchsten Spielklasse in der Schweiz, haben die „Capricorns“ aus Chur die sportliche Qualifikation für die nächste Swiss League Saison geschafft. Dies ist die sportliche Mindestanforderung an ein aufstiegwilliges Team, nachdem das Gesuch – also die administrativen Anforderungen – schon vorher genehmigt wurde.

Der Qualisieger EHC Chur konnte mit einem 3:1 Seriengewinn im Viertelfinal gegen den Swiss-League-Absteiger SC Langenthal den Halbfinaleinzug und damit den Aufstieg fixieren. Im Halbfinal spielt man nun gegen den letztjährigen Vizemeister EHC Thun. Außer den Bündnern hatte heuer kein Team aus der MyHockey League Ambitionen auf den Aufstieg aber selbstverständlich wollen die „Steinböcke“ nach dem Gewinn der regular season auch noch den Titel holen.

Sportlich geführt wird der ambitionierte Klub aus der Hauptstadt Graubündens neben Sportchef Roger Lüdi von den Brüdern und HC Davos-Legenden Reto und Jan von Arx, die als Trainer fungieren. Im Vorstand des Klubs fungiert auch der berühmteste Sohn der Stadt, NHL-Star Nino Niederreiter als Berater und Botschafter. Der Stürmer der Winnipeg Jets freut sich sehr über die Rückkehr des Profihockeys in seiner Heimatstadt und hat auch schon in den Klub investiert.

Im Team selbst fehlten die grossen Namen (noch), doch Niederreiter und Co sehen die Swiss League als Sprungbrett für junge Talente in die National League und wollen hier auch dem Bündner Nachwuchs eine Perspektive bieten. Im sportlichen Bereich wurde dazu schon eine wichtige Hausaufgabe erledigt, indem mit dem National League Team SC Langnau Tigers eine Kooperation für die nächste Saison geschlossen wurde, von der beide Klubs profitieren sollen.

Die Infrastruktur ist schon jetzt profiwürdig. Mit dem Thomas-Domenig-Stadion (früher Hallenstadtion), das vom Namensgeber privat erbaut und inzwischen von der Stadt übernommen und saniert wurde, dabei 6.545 Zuschauern Platz bietet sowie einer Trainingshalle ist man bestens gerüstet. Finanziell wird das Budget um 1 Mio. Franken aufgestockt, damit gehört man aber zum hinteren Drittel der SL-Klubs.

Die Swiss League wird auch 2024/25 zehn Teams umfassen, nachdem der HC Martigny aus finanziellen Gründen freiwillig aus der Liga aussteigt.

Und wer weiss, vielleicht schafft man gar auch in wenigen Jahren die Rückkehr ins Oberhaus des Schweizer Eishockeys, das man 2002 verlassen musste. (MG)

Aktuelle Artikel