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Der Samstag, 13. Mai 2023 bringt für den ALPLA HC Hard die ernüchternde Gewissheit über das Ausscheiden in den ZTE HLA Meister-PlayOffs im Viertelfinale. Nach der 22:18 (9:11) Auswärtsniederlage gegen den HC LINZ AG, der bereits das Hinspiel am Freitag, den 5. Mai mit 27:29 (16:13) gewinnen konnte, scheitern die Roten Teufel vom Bodensee erstmals seit der Einführung der PlayOffs in der Saison 2013/14 bereits im Viertelfinale. Nach einer starken EHF European League Saison und dem ÖHB-Cup-Titel ist für die Harder Männer im Rennen um den Meistertitel im Viertelfinale Endstation.

Bereits mit Eröffnungspfiff der Partie ist klar, dass beide Teams auf Sieg aus sind – Gastgeber HC LINZ AG, um das Halbfinalticket in zwei Spielen zu lösen und der ALPLA HC Hard, Vizemeister und Cupsieger, um in der Best of Three Serie auszugleichen und die Entscheidung um den Halbfinaleinzug zu vertagen. Die Anfangsminuten gehören den Stahlstädtern, die mit 2:0 vorlegen (5. Minute). Durch drei Treffer in Serie erhöhen die Gastgeber auf 7:3, 16. Minute und die Harder befinden sich erstmals mit vier Toren im Rückstand. Ivan Horvat und Luca Raschle halbieren den Rückstand (7:5, 19. Minute). Mit Anbruch der letzten zehn Minuten in Hälfte eins scheint der Motor der Roten Teufel warm gelaufen zu sein– ein 3:0-Lauf durch einen Doppelschlag von Nikola Stevanovic und einem weiteren Treffer von Luca Raschle bringt die Roten Teufel wieder zurück ins Spielgeschehen (8:8, 25. Minute). Es vergehen fünf torlose Minuten für den HC LINZ AG, bevor Alexander Hermann die Führung in die Linzer Hände zurückholt (9:8, 25. Minute) und Hards Chefcoach Hannes Jón Jónsson die Timout-Karte zücken lässt. Rückraum-Schütze Srdjan Predragovic zeigt prompt eine Reaktion auf das von Jonsson genommene Timeout – erster Wurf, erster Treffer. In der 28. Minute ergibt sich für Hard die erste Gelegenheit, nach einer Parade von Golub Doknic knapp vor der Pause in Führung zu gehen. Nico Schnabl übernimmt Verantwortung und macht das Tor von der Siebenmeter-Linie. Ivan Horvat setzt noch einen Treffer drauf und besiegelt die 9:11 Pausenführung.

Die Seiten sind gewechselt und die erste gelungene Aktion in den zweiten dreißig Minuten kommt von Hards Keeper Golub Doknic, der den Wurf von Lucijan Fizuleto entschärft. Im Angriff netzt Karolis Antanavicius mit einem wurfgewaltigem Rückraumschuss zum 11:13, 36. Minute ein. Nach dem Treffer von Dejan Babic und der vergebenen Chance auf Seiten der Harder, bekommt Lucijan Fizuleto per Siebenmeter die Chance, früh in Hälfte zwei auszugleichen. Im Duell mit dem „Hexer“ Doknic lässt er diese Chance jedoch liegen und trifft nur Metall, Hard führt weiter mit einem Tor. Aber auch der Linzer Keeper Markus Bokesch macht seine Rolle richtig gut, pariert den nächsten Harder Angriff und gibt seinen Männern die erneute Möglichkeit zum Ausgleich mit. Es kommt abermals zum Siebenmeter-Duell. Dieses Mal stellt sich Tobias Cvetko Doknic gegenüber und trifft zum 13:13, 39. Minute. Die Spannung dieses Handballkrimis ist zu spüren. Nach der nächsten Parade von Bokesch holt sich Linz durch Fizuleto, dem sein erster Treffer vom Feld gelingt, die Führung in der 43. Minute zurück (14:13). Hannes Jón Jónsson reagiert auf die verspielte 2-Tore-Pausenführung mit dem Timeout. Die Roten Teufel nutzen ihre Chance auf den Anschlusstreffer – Nico Schnabl versenkt den Abpraller von der Siebenmeter-Linie zum 16:15 (49. Minute). Noch einmal schafft es Hard, sich auf einen Treffer heranzukämpfen (17:16, 52. Minute) – es bleiben acht Minuten, um im Rennen zu bleiben. Doch eine aggressive Linzer Deckung und ein bestens aufgelegter Markus Bokesch zwischen den Pfosten, der sich voll und ganz auf die Würfe der Roten Teufel eingestellt hat, lassen die Chancen von Minute zu Minute schwinden, sich doch noch in eine Verlängerung zu kämpfen. Es bleiben fünf Minuten, die Roten Teufel liegen 19:16 zurück und die Uhr läuft unermüdlich weiter. In der 58. Minute wird David Zwicklhuber für Markus Bokesch, der das Spielfeld aufgrund eines zugezogenen Cuts verlassen muss, eingewechselt. Auf das 20:18 von Ivan Horvat, das letzte Tor der Roten Teufel, folgen die beiden Linzer Treffer durch Tobias Cvetko und Moritz Bachmann zum Endstand von 22:18 und dem damit verbundenen Einzug des HC LINZ AG ins Halbfinale. Die Roten Teufel vom Bodensee scheiden nach den beiden Niederlagen im Viertelfinale im Rennen um den Meistertitel aus.

Hannes Jón Jónsson, Cheftrainer ALPLA HC Hard

„Linz spielt auch heute wieder sehr aggressiv, die machen das gut. Nach unserer knappen Pausenführung ist es uns nicht gelungen, diese zu halten und weiter auszubauen. Wir hatten uns im Angriff richtig gute Chancen herausgespielt, aber dann nicht getroffen. Wir haben in Hälfte zwei nur sieben Tore gemacht, das sagt schon alles. Gratulation an Linz, sie haben gut gespielt.“

Nico Schnabl, Rückraum Mitte ALPLA HC Hard

„Es fällt schwer, das Spiel jetzt so kurz nach Spielende zu analysieren. Aber nur sieben Tore in Hälfte zwei zu schießen, kann es einfach nicht sein. Mit einer solchen Angriffsleistung kann man nicht ins Halbfinale einziehen. Mit dem frühen Aus im Viertelfinale stehen wir mit leeren Händen da, das tut unglaublich weh.“

Markus Köberle, Geschäftsführer ALPLA HC Hard

„Eine ganz bittere Pille, die es heute Abend zu schlucken gibt. Das historische Aus im Viertelfinale und dann auch noch in zwei Spielen gegen Linz hat, glaube ich, davor keiner auf der Rechnung gehabt. Im Heimspiel vor einer Woche hat es sich wahrscheinlich schon ein bisschen abgezeichnet, dass es auswärts definitiv schwierig wird. Im zweiten Spiel haben wir es trotz Pausenführung nicht geschafft, die Nervosität auf der Platte loszuwerden und uns deutlicher abzusetzen. In Hälfte zwei sind wir überhaupt nicht mehr zu Toren gekommen, unser Angriffsspiel hat gar nicht mehr funktioniert. Letztlich ist alles zusammengekommen und das ernüchternde Ergebnis ist die Summe aus vielen kleinen Dingen. Die Enttäuschung bei allen ist unglaublich groß.“

Maximilian Hermann, Rückraum Rechts HC LINZ AG

„Ein Weiterkommen gegen Hard in zwei Spielen ist der Wahnsinn. Wir haben schon das Auswärtsspiel gewonnen, das hat wohl keiner geglaubt. Und jetzt haben wir auch im zweiten Spiel gleich den Deckel zugemacht, das ist einfach unglaublich. Wir haben gewusst, wir sind nicht der Favorit, aber wir wollen jedes Spiel gewinnen und gehen auch so in jede Partie hinein. Gegen Hard ist das aufgegangen und so werden wir das auch im Halbfinale gegen Krems machen.“

Die Top-Torjäger

HC LINZ AG – Tobias Cvetko (7), Dejan Babic (4), Alexander Hermann (4)

ALPLA HC Hard – Nikola Stevanovic (4), Karolis Antanavicius (4), Nico Schnabl (3)

Man of the Match

HC LINZ AG – Alexander Hermann

ALPLA HC Hard – Golub Doknic

ZTE HLA Meister-PlayOff | Viertelfinale „Best of Three“

Spiel 1

ALPLA HC Hard vs. HC LINZ AG | 27:29 (16:13)

Freitag, 5. Mai 2023, 18 Uhr | Sporthalle am See, Hard

ZTE HLA MEISTERLIGA Matchcenter

LIVE auf LAOLA1

Spiel 2

HC LINZ AG vs. ALPLA HC Hard | 22:18 (9:11)

Samstag, 13. Mai 2023, 18.05 Uhr | Sport MS Kleinmünchen

LIVE auf ORF SPORT+ und LAOLA1

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